Excenterpresse

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Die Excenterpresse ist eine mechanisch angetriebene und weggebundene Pressmaschine. Es lassen sich mit ihr Präge-Biegearbeiten und Schneid-Stanzarbeiten mit kleinen Presswegen durchführen. Daher dient sie als Komplettschnittwerkzeug.

Pressvorgang mit dem Komplettschnittwerkzeug
Beim Pressvorgang ist die Art der Presse zu beachten. Es gibt Einständer-, Zweiständer- und Doppelständerpressen. Zudem lassen sich die Pressen nach dem Hubweg unterscheiden, der fest eingestellt sein kann oder sich variabel durch zwei zueinander verstellbare Excenter verstellen lassen kann. Nicht zuletzt gibt es steife Pressen mit einer großen Federsteife des Presskörpers und andererseits weiche Pressen mit einer geringen Federsteife. Beim eigentlichen Pressvorgang treibt ein Elektromotor über einen Riementrieb das Schwungrad an. Davon ausgehend übertragen ein großes und ein kleines Zahnrad die Bewegung zur Kupplungsglocke. Es entsteht eine gewollte Fahrbewegung, bei der die innere Kupplungsglocke Druck auf Kupplungslamelle ausübt, was die kraftschlüssige Aufnahme der Zahnradbewegung bewirkt. Zur selben Zeit wird die geschlossene Bremse gegen die Federn gepresst, was sie öffnet. Damit drücken die Pleuel auf den Stößel, bei 270° wird die Kupplung gelöst. Mit einer Zeitverzögerung von 150 ms schließt sich die Bremse wieder. Es ergibt sich ein zügiger und effizienter Stanz- und Schneidevorgang. Das Einsatzgebiet für dieses Komplettschnittwerkzeug ergibt sich aus der Möglichkeit seiner Steuerung. Wenn Roh- oder Fertigteile von Hand eingelegt und entnommen werden sollen (sogenannte Einlegearbeiten), muss die Presse sicher sein, was sich nur durch die Steuerung realisieren lässt. Es sind für die sichere Steuerung nötig:

  • Wellenbruchsicherung
  • Stillstandswächter
  • obere Totpunkt-Kontrolle (OT)
  • technischer Schutz durch Zwei-Hand-Steuerung mit Schutzkontrolle und Gleichzeitigkeitsüberwachung oder berührungslos wirkende Schutzeinrichtung
  • sicheres Werkzeug, das keine Gefahrstellen erreicht

Mit diesen Voraussetzungen erfüllt das Komplettschnittwerkzeug die höchste Sicherheitskategorie.

Sicherheitsprüfungen bei den Pressen
Zum Zweck der Unfallverhütung sind jährliche Kontrollen der mechanischen Bestandteile und der elektrische Steuerung vorgeschrieben.

Was produziert das Komplettschnittwerkzeug?
Vielfach geht es um Halbzeuge. Diese vorgefertigten Rohmaterialformen sind Werkstücke der einfachsten Form, die aus einem Stück eines einzelnen Rohmaterials bestehen. Es wurde mit der Presse in die nötige geometrische Form gebracht und auf die exakten Maße geschnitten. Beispiele wären:

  • Rohre
  • Profile
  • Platten
  • Stangen

Die Materialien können Metall, Holz und verschiedene Kunststoffe sein. Es gibt Halbzeuge und Werkstücke, die schon einen vorbereitenden Schritt der Fertigung durchlaufen haben, jedoch noch weiter bearbeitet werden. Dies sind Rohlinge. Die Fertigungstechnik nutzt in der Regel Metallwerkstoffe in der Form von Halbzeugen. Es gibt Normen für mehr als 1.000 Halbzeugarten (Metall und Kunststoff). Diese Normen betreffen die Oberflächen- und Materialqualität, die Formen, die Abmessungen und die Fertigungstoleranzen.

Kraftschlüssige Kupplung der Excenterpresse
Die Presse kann mit form- oder kraftschlüssigen Kupplungen betrieben werden, doch formschlüssige Kupplungen werden in neuen Pressen aus Sicherheitsgründen nicht mehr eingesetzt. Moderne Pressen verfügen nur noch über kraftschlüssige Kupplungen. Die formschlüssige Kupplung ist nicht imstande, eine ausgelöste Abwärtsbewegung noch zu stoppen. Es gibt in einigen Betrieben allerdings noch ältere Maschinen mit formschlüssigen Kupplungen, die Bestandschutz genießen, bis zur Ausmusterung jedoch nur noch mit sicheren Werkzeugen betrieben werden dürfen, bei denen der Arbeiter bei laufender Presse keinen Zugang zum Gefahrenbereich hat.