Wärmepumpen für den Altbau: Alte Wände, neue Wärme – effizient heizen mit modernster Technik!

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Eine Wärmepumpe im Altbau spart jährlich rund 4 Tonnen CO2 ein – eine beeindruckende Zahl, die das enorme Potenzial dieser Technologie verdeutlicht. Tatsächlich zeigen aktuelle Untersuchungen des Fraunhofer ISE an über 300 Wärmepumpenanlagen, dass diese Systeme auch in älteren Gebäuden höchst effizient arbeiten können. Die gemessenen Jahresarbeitszahlen von 3,3 bis 4,7 bei Erdreich-Wärmepumpen sprechen für sich.

Darüber hinaus ist es besonders interessant, dass eine Wärmepumpe auch ohne vorherige energetische Sanierung des Altbaus installiert werden kann. Beispielsweise erreichen moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen Vorlauftemperaturen von bis zu 100°C, was sie selbst für ungedämmte Gebäude geeignet macht. Die CO2-Emissionen liegen dabei um 19 bis 47 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Gas-Brennwertheizungen.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Installation, Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen in Altbauten sowie praktische Tipps zur optimalen Nutzung dieser zukunftsweisenden Heiztechnologie.

Grundlagen der Wärmepumpe im Altbau

Der technische Prozess einer Wärmepumpe basiert auf einem ausgeklügelten Kältekreislauf, der Umgebungswärme nutzbar macht.

Funktionsweise einer Wärmepumpe

Zunächst entzieht die Wärmepumpe der Umgebung (Luft, Erdreich oder Grundwasser) Wärme durch ein Wärmetauschersystem. Dabei kommt ein Kältemittelkreislauf zum Einsatz, der die gewonnene Wärme auf ein höheres Temperaturniveau anhebt. Grundsätzlich benötigt eine Wärmepumpe etwa 20 bis 25 Prozent Strom als Antriebsenergie, um aus der Umgebung Wärme zu erzeugen. Dies bedeutet konkret: Für die Erzeugung von zehn Kilowattstunden nutzbarer Wärme werden etwa zwei Kilowattstunden Strom benötigt.

Voraussetzungen für den Einbau

Für eine erfolgreiche Installation einer Wärmepumpe im Altbau sind folgende Kernvoraussetzungen entscheidend:

  • Vorlauftemperatur der Heizung maximal 50 Grad Celsius
  • Mindestens 3 Meter Abstand zum Nachbargrundstück
  • Ausreichend Platz für Installation und Verrohrung
  • Speichervolumen von mindestens 180 Litern für optimalen Warmwasserkomfort

Darüber hinaus spielt die Dämmung eine wichtige Rolle. Allerdings zeigen aktuelle Studien, dass moderne Wärmepumpen auch in Häusern mit nicht optimaler Dämmung effizient arbeiten können. Ein praktischer Test kann die Eignung des Hauses schnell aufzeigen: Wird das Gebäude bei einer Vorlauftemperatur von 45 bis 50 Grad Celsius ausreichend warm, eignet sich eine Wärmepumpe ideal für den Einbau.

Energiebedarf im Altbau

Der jährliche Energieverbrauch einer Wärmepumpe wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Die wichtigsten sind die Art der Wärmepumpe, die Jahresarbeitszahl und der Wärmebedarf des Gebäudes. Für eine grobe Berechnung des Stromverbrauchs gilt die Formel: Stromverbrauch = Heizleistung / JAZ x Betriebsstunden.

Besonders erfreulich: Durch den Austausch eines veralteten Heizkessels gegen eine Wärmepumpe lässt sich der Energiebedarf um bis zu 30 Prozent senken. Die Effizienz kann durch die Kombination mit einer Flächenheizung noch weiter gesteigert werden, da diese mit niedrigeren Vorlauftemperaturen von circa 35 Grad Celsius auskommt – im Vergleich zu bis zu 70 Grad Celsius bei herkömmlichen Radiatoren.

Verschiedene Wärmepumpentypen für Altbauten

Für die Heizungsmodernisierung im Altbau stehen unterschiedliche Wärmepumpensysteme zur Verfügung. Die Statistiken zeigen, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einem Marktanteil von 87% im Jahr 2022 die beliebteste Wahl darstellen.

Luft-Wasser-Wärmepumpe: Vor- und Nachteile

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe zeichnet sich durch ihre universelle Einsetzbarkeit aus. Zunächst überzeugt sie durch niedrige Anschaffungskosten und einen geringen Installationsaufwand. Darüber hinaus benötigt sie lediglich einen Quadratmeter Aufstellfläche, was sie besonders für beengte Grundstücke attraktiv macht.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Bei extremen Minusgraden zwischen -15 und -28 Grad Celsius steigt der Stromverbrauch durch die Zuschaltung eines Heizstabs. Insbesondere muss bei der Installation ein Mindestabstand von drei Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.

Grundwasser-Wärmepumpe: Effizienz und Kosten

Die Grundwasser-Wärmepumpe erreicht beeindruckende Effizienzwerte. Bei gutem Dämmstandard und grossflächigen Heizflächen erzielt sie eine Jahresarbeitszahl von 5, was bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom fünf Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können.

Für die Installation müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Ausreichende Grundwassermenge und -qualität
  • Mindestabstand von 15 Metern zwischen Saug- und Schluckbrunnen
  • Genehmigung vom örtlichen Wasserwirtschaftsamt

Die Grundwasser-Wärmepumpe bietet darüber hinaus den Vorteil der sommerlichen Kühlung über Flächenheizungen, ohne zusätzliche Stromkosten zu verursachen. Die Investitionskosten fallen jedoch höher aus als bei Luftwärmepumpen, amortisieren sich aber durch die geringeren Betriebskosten innerhalb von 10 bis 15 Jahren.

Ein besonderer Vorteil der Grundwasser-Wärmepumpe liegt in der konstanten Temperatur des Grundwassers über das gesamte Jahr hinweg, was einen gleichbleibend effizienten Betrieb ermöglicht. Die Wasserqualität spielt dabei eine entscheidende Rolle – zu hohe Eisen- oder Manganwerte können zu Ablagerungen im Wärmetauscher führen.

Kosten und Förderung 2024

Die Investition in eine Wärmepumpe für den Altbau stellt zunächst eine beträchtliche finanzielle Entscheidung dar. Allerdings zeigen aktuelle Studien, dass sich diese Investition durch staatliche Förderungen und Energieeinsparungen schnell rechnet.

Anschaffungskosten nach Pumpentyp

Die Gesamtkosten variieren je nach Wärmepumpenart erheblich. Beispielsweise belaufen sich die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf 20.000 bis 35.000 Euro. Erdwärmepumpen mit Sonden oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen können hingegen bis zu 50.000 Euro kosten. Diese höheren Kosten entstehen hauptsächlich durch die notwendigen Bohrarbeiten.

Darüber hinaus fallen für Brunnenbohrungen bei Grundwasser-Wärmepumpen zusätzliche Kosten von 4.500 bis 6.500 Euro pro Bohrung an. Tatsächlich benötigen diese Systeme mindestens zwei Bohrungen – einen Saug- und einen Schluckbrunnen.

Aktuelle Förderprogramme

Seit Januar 2024 gelten besonders attraktive Förderkonditionen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Basisförderung: 30 Prozent für alle Antragsteller
  • Klimageschwindigkeits-Bonus: Zusätzliche 20 Prozent beim Austausch einer funktionierenden fossilen Heizung
  • Einkommensabhängiger Bonus: 30 Prozent bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen unter 40.000 Euro
  • Effizienzbonus: 5 Prozent für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel oder bei Nutzung von Erdwärme

Die maximale Fördersumme ist auf 70 Prozent der förderfähigen Kosten begrenzt, wobei Investitionskosten von maximal 30.000 Euro pro Wohneinheit berücksichtigt werden.

Berechnung der Amortisationszeit

Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe lässt sich mit folgender Formel berechnen: Amortisationszeit = (Investitionskosten – Fördersumme) / (Heizkosten vor Austausch – Heizkosten nach Austausch).

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht dies: Bei Investitionskosten von 30.000 Euro und einer Förderung von 50 Prozent betragen die Nettokosten 15.000 Euro. Mit jährlichen Einsparungen von etwa 600 Euro bei den Betriebskosten amortisiert sich die Anlage nach etwa 6 Jahren.

Besonders interessant ist, dass die Agora-Studie “Durchbruch für die Wärmepumpe” belegt, dass die Betriebskosten einer neuen Wärmepumpe selbst im unsanierten Altbau unter denen einer neuen Gasheizung liegen. Die Amortisation kann sich innerhalb von 8 Jahren vollziehen.

Installation und Planung

Die sorgfältige Planung einer Wärmepumpeninstallation im Altbau erfordert eine gründliche Prüfung aller technischen Voraussetzungen sowie die Einholung notwendiger Genehmigungen.

Technische Voraussetzungen prüfen

Ein einfacher Test hilft bei der ersten Einschätzung: Stellen Sie die Vorlauftemperatur der bestehenden Heizung an einem kalten Tag auf 50 Grad ein und drehen Sie alle Thermostate voll auf. Werden die Räume ausreichend warm, eignet sich das Haus grundsätzlich für eine Wärmepumpe.

Darüber hinaus müssen folgende technische Bedingungen erfüllt sein:

  • Ein belastbarer, horizontaler Sockel für die Aussenaufstellung
  • Mindestens 3 Meter Abstand zur Grundstücksgrenze
  • Ausreichend Platz im Technikraum oder Keller bei Innenaufstellung
  • Bei Split-Geräten: Möglichkeit für Wanddurchbrüche zur Verrohrung

Allerdings spielt auch die Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle, besonders bei Erdwärme- oder Grundwasserpumpen. Zunächst sollte ein Blick in die Potenzialkarten des geologischen Dienstes erfolgen.

Genehmigungen einholen

Die Genehmigungspflicht variiert je nach Wärmepumpentyp. Während Luft-Wasser-Wärmepumpen meist genehmigungsfrei installiert werden können, benötigen andere Systeme spezielle Freigaben:

Bei Grundwasser-Wärmepumpen ist ein unabhängiges Gutachten erforderlich, da Grundwasser als Lebensmittel besonders geschützt ist. Darüber hinaus muss die Installation bei der Unteren Wasserbehörde angezeigt werden.

Für Erdwärmepumpen mit Tiefbohrungen gelten besondere Vorschriften:

  • Ab 100 Meter Tiefe: Genehmigung nach Bergrecht
  • In manchen Bundesländern: Bereits bei geringeren Tiefen genehmigungspflichtig
  • Anzeigepflicht beim geologischen Dienst des Bundeslandes

Die Verantwortung für die Einholung aller Genehmigungen liegt grundsätzlich beim Hausbesitzer. Dennoch unterstützen Fachbetriebe bei der Antragstellung und Dokumentation. Es empfiehlt sich, bereits in der frühen Planungsphase Kontakt mit den zuständigen Behörden aufzunehmen.

Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist zusätzlich eine Wasseranalyse durchzuführen. Das Grundwasser sollte möglichst eisen- und manganarm sein, um schädliche Ablagerungen zu vermeiden. Der Grundwasserspiegel darf nicht tiefer als 20 Meter liegen, da sonst ein effizienter Betrieb nicht mehr möglich ist.

Effizienz im Altbau steigern

Die richtige Einstellung und Optimierung einer Wärmepumpenanlage im Altbau entscheidet massgeblich über deren Effizienz. Durch gezielte Massnahmen lässt sich der Energieverbrauch deutlich reduzieren und die Heizleistung optimieren.

Optimale Vorlauftemperatur einstellen

Die Vorlauftemperatur beeinflusst direkt die Effizienz der Wärmepumpe. Grundsätzlich gilt: Eine Senkung der Vorlauftemperatur um ein Grad Celsius führt zu einer Stromersparnis von bis zu 2,5 Prozent. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen bei Vorlauftemperaturen zwischen 35 und 55 Grad Celsius.

Darüber hinaus zeigen Messungen des Fraunhofer ISE, dass die durchschnittliche Vorlauftemperatur bei Aussenluft-Wärmepumpen im Altbau bei 44 Grad Celsius liegt. Diese Temperatur ermöglicht einen effizienten Betrieb, selbst wenn die Aussentemperaturen deutlich unter null Grad fallen.

Heizkörper modernisieren

Moderne Heizkörper spielen eine entscheidende Rolle für die Effizienz. Infolgedessen empfiehlt sich oft der Austausch veralteter Radiatoren gegen neue Modelle, die auch bei niedrigeren Vorlauftemperaturen eine optimale Wärmeabgabe gewährleisten.

Die Grösse der Heizfläche ist dabei ausschlaggebend: Je grösser die Oberfläche des Heizkörpers, desto besser kann die Wärme auch bei geringerer Vorlauftemperatur an den Raum abgegeben werden. Moderne Niedertemperatur-Flachheizkörper eignen sich besonders gut für den Betrieb mit Wärmepumpen.

Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich ist für die optimale Effizienz unerlässlich. Diese Massnahme stellt sicher, dass jeder Heizkörper exakt die benötigte Wassermenge erhält. Die Vorteile sind beachtlich:

  • Energieeinsparung von bis zu 15 Prozent
  • Gleichmässigere Wärmeverteilung im gesamten Gebäude
  • Reduzierung der Geräuschbelästigung durch optimierte Fliessgeschwindigkeiten
  • Senkung der Heizkosten um bis zu 1,80 Euro pro Quadratmeter jährlich

Der Prozess beginnt mit einer genauen Ermittlung des Wärmebedarfs einzelner Räume durch einen Fachmann. Anschliessend werden die Heizwasser-Ströme, die Förderleistung der Pumpe und die Einstellungen des Wärmeerzeugers präzise aufeinander abgestimmt.

Besonders wichtig: Der hydraulische Abgleich deckt auch Probleme mit überdimensionierten Heizungspumpen auf. Eine zu hohe Vorlauftemperatur und übermässige Pumpenleistung führen oft zu unnötig hohem Energieverbrauch. Nach dem Abgleich arbeitet das System mit der optimal benötigten Wassermenge, wodurch die Pumpe weniger Leistung benötigt.

Die Effizienzsteigerung durch diese Massnahmen zahlt sich schnell aus. Aktuelle Studien belegen, dass selbst Wärmepumpen in unsanierten Altbauten durch die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur und einen hydraulischen Abgleich wirtschaftlich betrieben werden können.

Wärmepumpe ohne Dämmung betreiben

Neueste Untersuchungen des Fraunhofer ISE belegen eindeutig: Eine Wärmepumpe kann auch in einem ungedämmten Altbau effizient arbeiten. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Betrieb wirtschaftlich sinnvoll ist.

Machbarkeit und Grenzen

Die Praxis zeigt, dass selbst bei kalten Aussentemperaturen von durchschnittlich -3,6 Grad Celsius eine mittlere Effizienz von 2,3 erreicht wird. Dies bedeutet, dass aus jeder Kilowattstunde Strom mehr als doppelt so viel Wärme gewonnen werden kann.

Darüber hinaus spielt das Alter des Gebäudes eine untergeordnete Rolle. Vielmehr kommt es auf das energetische Niveau und das Wärmeverteilsystem an. Ein praktischer Test hilft bei der Einschätzung: Wird das Haus bei einer Vorlauftemperatur von 45 bis 50 Grad Celsius ausreichend warm, kann sich die Installation einer Wärmepumpe durchaus lohnen.

Zunächst sollten folgende Grenzen beachtet werden:

  • Die Vorlauftemperatur sollte 55 Grad Celsius nicht überschreiten
  • Der Heizwärmeverbrauch sollte unter 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegen
  • Bei extremer Kälte kann ein erhöhter Stromverbrauch auftreten

Energieverbrauch optimieren

Infolgedessen lässt sich der Energieverbrauch durch gezielte Massnahmen deutlich reduzieren. Eine Senkung der Vorlauftemperatur um ein Grad Celsius führt bereits zu einer Effizienzsteigerung von etwa 2,5 Prozent.

Bei ungedämmten Altbauten empfehlen sich folgende Optimierungsschritte:

  1. Austausch alter Fenster und Türen
  2. Abdichtung von Fugen und Spalten
  3. Erneuerung alter Verdichtungen
  4. Beseitigung von Zugluft zwischen Tür und Fussboden

Diese einfachen Massnahmen summieren sich zu einer spürbaren Verbesserung der Gesamteffizienz. Besonders effektiv ist der Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen, die speziell für höhere Vorlauftemperaturen konzipiert wurden.

Die regelmässige Wartung und Optimierung des Systems trägt massgeblich zur Effizienzsteigerung bei. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe gelegt werden, da eine falsche Grössenauslegung zu erhöhtem Stromverbrauch führen kann.

Aktuelle Praxistests in ungedämmten Einfamilienhäusern zeigen bemerkenswerte Ergebnisse: Eine Aussenluftwärmepumpe erreichte trotz hohem Heizwärmebedarf eine Effizienz von 3,0, wobei der Heizstab kaum zum Einsatz kam (unter 1 Prozent). Bei Erdwärmepumpen wurden sogar bei hohen Vorlauftemperaturen von etwa 45 Grad Celsius Effizienzen von 3,7 erzielt.

Die Wahl des richtigen Wärmepumpentyps ist entscheidend für den effizienten Betrieb. Für ungedämmte Altbauten eignet sich besonders die Luft-Wasser-Wärmepumpe aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Allerdings sollte bei der Planung berücksichtigt werden, dass diese bei sehr niedrigen Aussentemperaturen an ihre Leistungsgrenzen stossen kann.

Kombination mit bestehenden Systemen

Moderne Wärmepumpensysteme lassen sich hervorragend mit bestehenden Heizungskomponenten kombinieren. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist eine Fussbodenheizung nicht zwingend erforderlich, um eine Wärmepumpe effizient zu betreiben.

Integration mit Radiatoren

Die Kombination von Wärmepumpen mit vorhandenen Heizkörpern hängt massgeblich von deren Art und Beschaffenheit ab. Folgende Heizkörpertypen eignen sich besonders gut für den Wärmepumpenbetrieb:

  • Niedertemperatur-Heizkörper: Optimal durch niedrige Vorlauftemperatur
  • Plattenheizkörper: Weitverbreitet und meist ohne Austausch nutzbar
  • Röhren- oder Gliederheizkörper: Bei guter Gebäudedämmung und hydraulischem Abgleich möglich

Darüber hinaus zeigt sich, dass überdimensionierte Heizkörper im Altbau besonders vorteilhaft sind, da sie durch ihre grössere Oberfläche mehr Wärme abgeben können. Allerdings arbeiten Luft-Wärmepumpen aufgrund der geringeren Wärmespeicherung der Luft nur mit Platten- oder Niedertemperatur-Heizkörpern effizient.

Ein einfacher Test hilft bei der Beurteilung: Bleibt das Haus bei einer Vorlauftemperatur von 45 bis 50°C wohlig warm, ist es sehr gut für eine Wärmepumpe geeignet. Infolgedessen können moderne Wärmepumpen problemlos Vorlauftemperaturen von bis zu 65°C erreichen.

Hybridlösungen mit alter Heizung

Die Kombination einer Wärmepumpe mit einem bestehenden Heizsystem, auch Hybrid-Wärmepumpe genannt, bietet besondere Vorteile. Diese intelligente Lösung vereint die Stärken beider Technologien und ermöglicht einen besonders effizienten Betrieb.

Bei einer Hybridheizung werden mehrere Wärmeerzeuger durch eine intelligente Steuerung zusammengeschaltet. Das System entscheidet automatisch, welcher Wärmeerzeuger zu welchem Zeitpunkt am effizientesten arbeitet. In vielen Fällen ist ein Pufferspeicher für den optimalen Betrieb erforderlich.

Die Vitocal 250-A und 252-A beispielsweise erreichen mit dem Kältemittel R290 Vorlauftemperaturen von bis zu 70°C, selbst bei Aussentemperaturen von minus 15°C. Dadurch können vorhandene Radiatoren weitergenutzt werden, was die Modernisierungskosten deutlich reduziert.

Eine besonders praktische Option ist die Kombination mit einer bestehenden Gasheizung. Die Wärmepumpe übernimmt dabei den Grundlastbetrieb, während die Gasheizung nur bei Spitzenlasten oder sehr niedrigen Aussentemperaturen zugeschaltet wird. Diese Lösung eignet sich besonders für Bestandsgebäude, bei denen eine umfassende Altbausanierung aus Kostengründen nicht in Frage kommt.

Die patentierte Hydraulik Hydro AutoControl ermöglicht eine kostensparende Installation, da sie sich an praktisch alle vorhandenen Heizungssysteme anpasst. Der Platzbedarf reduziert sich dabei um etwa zwei Drittel im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.

Photovoltaik- und thermische Solaranlagen lassen sich ebenfalls hervorragend in das Gesamtsystem integrieren. Diese Kombination steigert die Energieeffizienz weiter und reduziert die Betriebskosten. Ein Fachhandwerker sollte allerdings die spezifischen Anforderungen wie den Austausch der Heizungsventile und einen hydraulischen Abgleich berücksichtigen.

Wartung und Instandhaltung

Regelmässige Wartung und fachgerechte Instandhaltung sind die Grundpfeiler für den langfristigen, effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Zunächst zeigen Studien, dass gut gewartete Anlagen stets den optimalen Nutzungsgrad erreichen und grössere Störungen vermeiden.

Jährliche Wartungsarbeiten

Die empfohlene Wartungsfrequenz liegt bei ein bis zwei Jahren, allerdings empfehlen Experten einen jährlichen Turnus. Besonders geeignet sind die Sommermonate für Wartungsarbeiten, da hier das Ausfallrisiko während der Heizperiode minimiert wird.

Der Wartungsprozess gliedert sich in drei wesentliche Phasen:

  1. Grundlegende Inspektion:
    • Sichtprüfung der gesamten Anlage
    • Kontrolle von Leitungen und Armaturen auf Leckagen
    • Überprüfung von Korrosionserscheinungen
    • Reinigung und Test von Heizkreisfiltern
  2. Elektrische Komponenten:
    • Messung von Schutzleiter- und Isolationswiderstand
    • Prüfung des Ableitstroms
    • Kontrolle aller elektrischen Anschlüsse
    • Nachziehen von Anschlussklemmen bei Bedarf
  3. Anlagenspezifische Prüfungen:
    • Druck- und Dichtigkeitsprüfung der Kältemittelleitungen
    • Kontrolle der Betriebsparameter
    • Auslesen des Fehlerspeichers
    • Überprüfung der Regler-Einstellungen

Darüber hinaus ist die Wartung der Umwälzpumpen, Sicherheitsventile und des Ausdehnungsgefässes von besonderer Bedeutung. Tatsächlich können durch regelmässige Wartung die Lebensdauer verlängert und Betriebskosten gesenkt werden.

Die Wartungskosten belaufen sich typischerweise auf 100 bis 300 Euro pro Jahr. Infolgedessen empfiehlt sich der Abschluss eines Wartungsvertrags, der oft günstigere Konditionen bietet und regelmässige Termine sicherstellt.

Typische Störungen beheben

Eine häufige Störungsursache ist die sogenannte Hochdruckstörung, bei der die Wärmepumpe die produzierte Wärme nicht ausreichend an den Heizkreislauf abgeben kann. Dies tritt besonders bei Wärmepumpen mit Heizkörpern auf, wenn die Heizkörper-Ventile verschlossen sind.

Niederdruckstörungen entstehen hingegen durch:

  • Zu tiefe Verdampfungstemperatur
  • Unzureichende Quellentemperatur
  • Beeinträchtigung des Verdampferlüfters

Bei Störungen sollten zunächst folgende Schritte durchgeführt werden:

  1. Erstellung eines Datenlogs zur Fehleranalyse
  2. Reset der Fehlermeldung durch 7-sekündiges Drücken des Drehknopfs
  3. Kontaktaufnahme mit dem Fachbetrieb bei wiederkehrenden Störungen

Besonders wichtig ist die Überprüfung der Luftansaug- und Ausblaskanäle bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Verstopfungen oder Verschmutzungen können zu erheblichen Effizienzverlusten führen. Die Ventilatorenfunktion lässt sich über den Wärmepumpenregler unter “Service > Einstellungen > System entlüften” testen.

Für einen störungsfreien Betrieb sind regelmässige Eigenkontrollen sinnvoll. Allerdings dürfen Arbeiten am Kältekreislauf ausschliesslich von Fachpersonal mit entsprechendem Sachkundenachweis durchgeführt werden. Die Überprüfung des Kältemittelkreislaufs ist bei Anlagen mit mehr als 3 kg Kältemittel sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Eine Fernüberwachung der Anlage ermöglicht die zeitnahe Erkennung und Behebung von Störungen. Darüber hinaus dokumentieren Fachbetriebe alle durchgeführten Wartungsarbeiten, gemessenen Einstellwerte und festgestellten Mängel in einem detaillierten Protokoll.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigen aktuelle Untersuchungen eindeutig: Wärmepumpen eignen sich hervorragend für Altbauten. Die gemessenen Jahresarbeitszahlen von 3,3 bis 4,7 bei verschiedenen Wärmepumpensystemen belegen die beeindruckende Effizienz dieser Technologie. Besonders die Kombination aus attraktiven staatlichen Förderungen und sinkenden Betriebskosten macht den Umstieg wirtschaftlich interessant.

Die Vielfalt verfügbarer Wärmepumpensysteme ermöglicht massgeschneiderte Lösungen für jeden Altbau. Luft-Wasser-Wärmepumpen überzeugen durch niedrige Installationskosten, während Grundwasser-Wärmepumpen höchste Effizienzwerte erreichen. Tatsächlich lässt sich durch regelmässige Wartung, optimale Einstellung der Vorlauftemperatur und einen hydraulischen Abgleich der Energieverbrauch deutlich senken.

Der Umstieg auf Wärmepumpentechnologie bedeutet einen wichtigen Schritt zur Energiewende. Die jährliche CO2-Einsparung von etwa 4 Tonnen pro Anlage unterstreicht das enorme Klimaschutzpotenzial dieser Heiztechnik. Durch moderne Steuerungssysteme und die Möglichkeit zur Kombination mit bestehenden Heizungsanlagen entwickelt sich die Wärmepumpe zur zukunftsweisenden Lösung für nachhaltige Wärmeversorgung im Gebäudebestand.