Hämatologie-Analysensysteme von Roche Diagnostics läuten ein neues Zeitalter der automatischen Analyse von Blutzellen ein. Beim cobas m 511 System kommt die Bloodhound®-Technologie zum Einsatz, welche gleichzeitig die Zellerkennung, -zählung und -klassifizierung ermöglicht. Blutausstriche werden hergestellt, gefärbt und mithilfe der digitalen Aufnahmen analysiert.
Arbeitsweise der Hämatologie-Analysensysteme
Für digitale Bilder identifiziert cobas m 511 Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten, es isoliert, zählt und kategorisiert sie. Damit entstehen ein Differenzialblutbild und das kleine Blutbild, die Anzeige erfolgt numerisch. Biomedizinische AnalytikerInnen können sich auf das Klassifizieren auffälliger Zellen konzentrieren. Möglich wird das durch die Bloodhound®-Technologie, die in das kompakte System integriert wurde, welches nur 142 cm hoch und 106 cm breit ist. Die Analyse von Retikulozyten erfolgt automatisch und mit deutlich weniger Reagenzien gegenüber anderen Systemen. BMAs sehen nach der Verarbeitung auf dem Bildschirm die umfassende Ergebnispalette, welche die Software in einer interaktiven Anzeige nach den Leukozyten, Thrombozyten und Erythrozyten sortiert. Nicht klassifizierte Zellen, die Auffälligkeiten aufweisen, legt das System zur Klassifizierung vor und zeichnet seine Klassifizierungsentscheidungen auf, um sie bei Bedarf nachträglich überprüfen zu können. Mithilfe der innovativen Bloodhound®-Technologie wurde ein einzigartiger Ansatz geschaffen, der die digitale Hämatologie ermöglicht. Bloodhound® analysiert die Morphologie von einzelnen Zellen, die Ergebnisse erscheinen als detailliertes Bild und lassen sich durch BMAs weiter bearbeiten. Natürlich bleibt die Möglichkeit erhalten, Objektträger mikroskopisch zu betrachten. Das ist aber in den meisten Fällen nicht mehr nötig, weil durch Bloodhound® für jede Zelle ein Bild existiert.
Wie unterscheiden sich Hämatologie-Analysensysteme von herkömmlichen Verfahren?
Bislang kommen vorwiegend indirekte Messmethoden in der Blutanalyse zum Einsatz, vorrangig die Impedanz- und Durchflusszytometrie. Im Gegensatz zu diesen lassen sich mit der Bloodhound®-Technologie einzelne Zellen direkt abbilden. Auf dieser Grundlage ist eine Morphologie von einzelnen Zellen möglich, die auch gezählt und im Ansichtsbereich klassifiziert werden, was neben dem kleinen Blutbild und dem Differenzialblutbild auch die Retikulozytenzählung ermöglicht. Voraussetzung hierfür ist ein monolayer Blutausstrich. Die Zählung und Klassifizierung von WBC (Leukozyten) und RBC (Erythrozyten) auf dem Objektträger nimmt ein automatisches Mikroskop vor. Die Koordinaten für eine weitere Klassifizierung stammen von bis zu 700 zufällig gewählten Leukozyten, gleichzeitig erfolgt die Zählung der Thrombozyten und Retikulozyten. Zusätzlich messen die Hämatologie-Analysensysteme das MCV (mittleres korpuskuläres Volumen), das MCH (durchschnittliche Hämoglobinmenge in Erythrozyten) und die Gesamthämoglobinkonzentration.
Wie gehen Hämatologie-Analysensysteme mit unklassifizierten Zellen um?
Wenn eine Zelle nicht eindeutig identifiziert werden kann, erhält sie die Markierung “unclassified”. Damit erscheint sie auf dem Bildschirm. Die BMAs können sie dann gesondert untersuchen, was der hochauflösende Bildschirm ermöglicht. Der Abbildungsbereich übertrifft denjenigen herkömmlicher mikroskopischer Aufnahmen bei Weitem. Mit der Bloodhound®-Technologie werden die Zellen in zellspezifische Bildgalerien eingeordnet und nach ihrer Form, PLT, Granularität und Hämoglobinkonzentration sortiert. Das ermöglicht eine exakte Überprüfung der Struktur und Morphologie von einzelnen Zellen.